Pressespiegel

Psychiatrie, Gerontologie, Suchtmedizin und Psychosomatik sind die klassischen Einsatzfelder der Indikationsarchitektur

Auf Grundlage der Sinneswahrnehmungen bildet der Therapiegarten einen alternativen Therapieansatz, dessen Fortschritt weniger technologischer Natur ist, als vielmehr ein Zeugnis kultureller Entwicklung.

Auf Grundlage der Sinneswahrnehmungen bildet der Therapiegarten einen alternativen Therapieansatz, dessen Fortschritt weniger technologischer Natur ist, als vielmehr ein Zeugnis kultureller Entwicklung. Die menschliche Gesundheit war seit jeher nicht nur ein wissenschaftlich-medizinisches Fach sondern auch immer ein Untersuchungsgebiet der Künstler und Dichter sowie der Architekten und Landschaftsarchitekten, da hier Fragen der menschlichen Sterblichkeit beziehungsweise Unsterblichkeit berührt werden oder in anderen Worten: es geht um das Wesen und die Bedeutung des menschlichen Lebens.

 Aus diesem Grund sind es vorrangig Krankheitsbilder seelischer und geistiger Symptome, auf die Therapiegärten gesundungsfördernd wirken können. Bei körperlichen Erkrankungen bleibt der landschaftsarchitektonische Therapieansatz auf eine gute funktionale Integration von Bewegungsapparaturen und eine barrierefreie Erschließungsplanung beschränkt. Die vorrangigen Einsatzfelder sind hingegen die Psychiatrie, die Gerontologie, die Suchtmedizin und in der psychosomatischen Behandlung zu finden.

 Diesen medizinischen Fachgebieten entsprechend werden Therapiegärten meistens für bestimmte Krankheitsbilder angelegt. Nur selten werden Therapiegärten hingegen für einen einzelnen Patienten konzipiert. In diesem Sinne kann bei therapeutischen Freiräumen von einer Indikationsarchitektur gesprochen werden, die für verschiedene Krankheitsbilder eine therapiestützende Freiraumplanung formulieren kann.

 Ausgehend von der Prämisse, dass sich seelische Erkrankungen früher oder später auch durch geistige und körperliche Symptome äußeren, das Innere sich also auf das Äußere überträgt, so verwandelt auch das äußere Umfeld die Innenwelt des Menschen. Dabei ist es weniger entscheidend, wie sich Gefühle und Gedanken in körperliche Zustände von Gesundheit und Krankheit übersetzen, als vielmehr die Erfahrung, dass es diesen Zusammenhang tatsächlich gibt. Andersherum, sollte deshalb ein planvoll gestalteter Freiraum das Wohlbefinden beeinflussen und regulierend auf ein gesundes körperliches Gleichgewicht wirken.

 In harmonisch gestalteten Gartenbereichen können die Sinne in positiver Weise angesprochen werden und sinnstiftend auf das Unterbewusstsein des Menschen wirken. Hier können die Kranken je nach Indikation eine Atmosphäre der Entspannung oder auch der Anregung finden.

Veröffentlicht am:
16.01.2012

Autor:
Ehm Eike Ehrig

Herausgeber:
LandschaftsArchitektur Ehrig

Stichworte:
barrierefrei, Erschließungsplanung, Freiraum, Freiraumplanung, Gerontologie, Indikationsarchitektur, Landschaftsarchitekt, LandschaftsArchitekten, Psychiatrie, Therapiegärten