Düsseldorf | Fertigstellungsjahr 2016 | Pläne 3 Stk. | Seiten 76 Stk. | Gehölze 5500 Stk. | Grundfläche 600.000 m²

Gartendenkmalpflegerische Zielstellung Schloss Benrath, Düsseldorf

Den Anlass zur Gartendenkmalpflegerischen Zielstellung gab der Sturm Ela vom 09.06.2014, bei dem es infolge eines sogenannten Bogenechos (engl. bow echo) zu schweren Fallböen auf der Rückseite der Gewitterfront kam, die Orkanstärke erreichten und durch schnelle Windrichtungswechsel die Kronen der Bäume verdrehten und abbrachen.

Die Leistung der Zielstellung umfasste neben einem Konzeptplan mit geschätzten Massen und einer Kostenschätzung, einen umfangreichen Textteil um der Komplexität der Parkwald- und Inselrestaurierung, sowie der Gehölzflankenrestaurierung im Englischen- und Französischen Garten gerecht zu werden und alle Überlegungen hierzu nachvollziehbar darlegen zu können. Konkret ging es darum neben der Fragestellung des Umgangs mit der Insel als landschaftlichem Element Lennés innerhalb der spätbarocken Gesamtanlage, ein gartendenkmalpflegerisches Leitbild für den Parkwald her zu leiten. Bezüglich des Parkwaldes ging es vorrangig darum die Aufforstungsmaßnahmen auf Grundlage des Wiederaufforstungskonzeptes für die Sturmflächen von Ela im Stadtwald auf den Barocken Parkwald in Benrath abzustimmen.

Erforderlich wurde die gartendenkmalpflegerische Zielstellung, weil es bislang weder ein Baumkataster noch ein Parkpflegewerk zu den barocken Schlossanlagen von Benrath gab. Immerhin lag ein Beitrag über die historischen Strukturen im Schloßpark Benrath von WÖRNER & WÖRNER (1991) vor sowie ein Parkwald-Pflegewerk von WINTER (2004), das den Parkwald in seinen flächigen Beständen beschreibt, aber nur in Ansätzen über eine ökologische Analyse hinaus zu konkreten Aussagen gelangt.

Die gartendenkmalpflegerische Zielstellung erfolgt deshalb im Vorgriff auf ein in Arbeit befindliches Baumkataster und ein noch zu erstellendes Parkpflegewerk, um die Schäden des Sturms Ela als kurzfristige Maßnahme zu beheben. Eine kurzfristige Antwort für den Umgang mit den Schäden im Parkwald wird vor dem Hintergrund der Altersphase des buchendominierten Parkwaldes besonders drängend. Denn die Buchen befinden sich mehrheitlich an ihrer Altersgrenze und es steht zu erwarten, dass der Bestand in den nächsten Jahren einem sich beschleunigendem Zerfall unterliegen wird.

Die Zielstellung sollte deshalb Chancen für eine Weichenstellung ausloten und einen Kompromiss zwischen den Grundsätzen der Gartendenkmalpflege, den Anforderungen des Naturschutzes und den Ansprüchen an die Nutzung des Parkwaldes gleichermaßen finden.