Parkpflegewerk PPW
Gartendenkmalpflege bedeutet die Erhaltung, Pflege und Restaurierung historischer Parkanlagen. Sie erfordert eine genaue Kenntnis der epochalen Stile, der alten Bautechnik und Vegetation. LandschaftsArchitekturEhrig arbeitet auf wissenschaftlicher Grundlage nach den heute geltenden Maßstäben der Gartendenkmalpflege. Diese für die Fachwelt verbindlichen Grundsätze wurden erstmals 1981 in der Charta von Florenz festgehalten.
Parkpflegewerke sind die professionelle Grundlage für eine nachhaltige Gartendenkmalpflege. Sie beschreiben die Zielplanung für die Revitalisierung historischer Parks ebenso wie die konkreten Maßnahmen für ihre denkmalgerechte Bewahrung und Pflege. In der Regel werden Parkpflegewerke über einen Zeitraum von 10-20 Jahren umgesetzt.
Neugierig und mit „Entdeckergeist“ sind wir begeistert von verwunschenen Orten, historischen Parkanlagen und alten Gärten, die sich mit einer fundierten Bestandsanalyse, einer gartendenkmalpflegerischen Zielplanung und einem budgetierten Maßnahmenkatalog wieder in Wert setzen lassen. Parkpflegewerke mit einer umfassenden Archiv- und Quellenforschung (PPW I) und einer vegetationsökologischen Bestandanalyse (PPW II) lassen uns eine klar definierte Zielplanung formulieren. Das Vorschlagen von Maßnahmenempfehlungen und Prioritätenabstufungen in der Maßnahmenplanung schließt die umfassende Betrachtung innerhalb des Parkpflegewerkes ab.
Daneben gehören auch Wiederherstellungskonzepte und gartendenkmalpflegerische Zielstellungen und Gutachten zu unserem Planungsintrumentarium.
Wir geben Ihrem Ort seine Identität zurück.
Unsere gartendenkmalpflegerische Inwertsetzung gibt Impulse für eine zukunftsgerichtete Entwicklung. Auch der Verfall einer Anlage ist Teil seiner Genese und die Gründe hierfür arbeiten wir als Gartendenkmalpfleger heraus und reflektieren diese, um die historische Gestaltungsidee in die Zukunft fortschreiben zu können. Hierbei nehmen wir permanent gartendenkmalpflegerische Abwägungen vor, um mit den technischen Mitteln und den hohen Lohnkosten von Heute, Park- und Gartenbilder erzeugen zu können, die mit historischen Techniken und außerordentlich niedrigen Lohnkosten einst erzeugt wurden.
Baumkataster
Baumkataster – Grundlage einer späteren Bestandsanalyse
Baumkataster sind für den Fortbestand einer Parkanlage grundlegend. Denn sie enthalten eine detaillierte „Bestandsaufnahme“ aller vorhandenen Gehölzstrukturen. Um das Baumkataster zu generieren, werden die Bäume eines Parks systematisch untersucht. Jeder einzelne Baum wird mit einer fortlaufenden ID nummeriert, gelistet und mit seinem Standort im Bestandsplane eingetragen. Ermittelt werden unter anderem: Art, Stammumfang, Kronendurchmesser und Baumhöhe. Je nach Anforderung werden auch Kontrollen hinsichtlich der Sicherheitserwartung an die Verkehrssicherheit durchgeführt und Maßnahmen hinsichtlich Krankheiten, Vitalität und Gefährdungen durch Totholz empfohlen.
Baumkataster – zur Kontrolle der Verkehrssicherheit
In unseren Katastern werden die Gehölze numerisch gelistet. Auch ökologisch besonders wertvolles stehendes Totholz von historischen Baumriesen wird im Kataster eingetragen. Dabei wird jeder einzelne Baum mit seinen spezifischen Merkmalen im Register unter einer eigenen ID (Identitätsnummer) erfasst. Das Anbringen von Plaketten mit einem speziellen Plakettierhammer erleichtert die Wiederauffindbarkeit der Bäume im Bestand, wenn spätere Kontrollen zur Verkehrssicherheit erfolgen.
Baumkataster - zur Bewahrung räumlicher Parkstruktur
Jeder Park bildet durch regelmäßige Pflege eigene Kulturbiotope heraus. Für die Zielplanung eines Parkpflegewerks ist dies zu bedenken. Dafür liefert das Baumkataster wichtige Informationen für eine vegetationsökologische Analyse des Gehölzbestandes im Rahmen eines Parkpflegewerkes. Besonders Untersuchungen zur Raumbildung sind bedeutsam: Welche Blickbeziehungen sind wieder herzustellen, welche zu verändern? Welche Bäume und Sträucher haben auf Dauer Bestand und welche nicht? Ablesbar wird auch, welche Pflanzen zu einem bestimmten Zeitpunkt ersetzt werden müssen und ob Kulturbiotope durch Sukzession bedroht sind. Auf Grundlage des Baumkatasters und der sich anschließenden Gehölz- und Vegetationsökologischen Analyse kann mit einem gezielten Pflegemanagement das ökologische System eines Parks regelmäßig neu ausbalanciert werden. Der Vorteil: eine vegetationsökologisch fundierte Pflegemanagementplanung schafft langfristig stabile und pflegeleichte Parkräume.