Pressespiegel
Bauhaus zieht in Borchen ein
Bauausschuss gibt grünes Licht für Neubau der Begegnungsstätte „Jung trifft Alt“
Borchen. Trotz optischer Bedenken auf Seiten der CDU über den vom Denkmalschutz gewünschten modernen Baukörper mit Flachdach hat der Borchener Bau- und Umweltausschuss in seiner jüngsten Sitzung der Planung der Begegnungsstätte „Jungtrifft Alt“ auf dem Gelände des Nordborochener Mallinckrodthofes zugestimmt.
Von der Altenaustraße aus soll die Versorgungszufahrt zum neuen Begegnungszentrum erfolgen. Grafik: Architekturbüro Brockmeyer
Von der Altenaustraße aus soll die Versorgungszufahrt zum neuen
Begegnungszentrum erfolgen. Grafik: Architekturbüro Brockmeyer
Architekt Martin Brockmeyer vom Architekturbüro Brockmeyer und Rüting stellte am Donnerstagabend einen ersten Planentwurf für das Projekt vor, dessen Kosten auf 1,05 Millionen Euro begrenzt sind. Im Rahmen der Städtebauförderungsmittel erhält die gemeinde einen Zuschuss in Höhe von 735.000 Euro.
Der moderne Neubau soll als moderner Kubus im Bauhausstil an der Altenaustraße am Rande des Geländes des alten Herrensitzes errichtet werden. Durch die Hanglage wird sich der Bau rund drei Meter „in den Hang bewegen“, so Brockmeyer. Von der Altenaustraße ist der Bau dreigeschossig, vom Park aus sieht man nur die beiden Obergeschosse. Das Begegnungszentrum soll eine Nutzfläche von rund 355 Quadratmetern aufweisen. Davon entfallen nach dem ersten Entwurf 93 auf das Untergeschoss, 157 auf das Erdgeschoss und 105 auf das Obergeschoss.
Eckdaten des Planentwurfes sehen im Unterschoss Platz etwa für den Musikverein und die Haustechnik vor. Im Erdgeschoss sollen ein großer Saal, eine Teeküche, Sanitäranlagen und und ein Stuhllager Platz finden. Im Obergeschoss sind teilbare Gruppenräume und Büroflächen vorgesehen. Von der Altenaustraße soll auch die Andienung erfolgen, und in diesem Bereich sollen auch etwa sechs Stellplätze angelegt werden. Die Entwurfsplanung wurde bereits mit den Denkmalschützen abgestimmt. Dort hatte man den Architekten aufgefordert, eine eigene, moderne Formensprache zu entwickeln und sich nicht dem historischen Vorbild „anzubiedern“.
Ehm Eike Ehrig vom Büro L-A-E Landschaftsarchitektur lobte in seiner gartendenkmalpflegerischen Stellungnahme den „sinnvollen Baustandort“, der sich sich nicht in den Park erstreckt, und den Rundblick aus dem Park dezent schließt. Auch er sprach sich für eine klare Formensprache und einen nicht historisierenden Neubau aus. Bedenken hegte Hubertus Franke (CDU) und erinnerte daran, dass ein Flachdachbau in der Nähe bereits seinerzeit ein großes Aufregerthema im Ort war. Daraufhin erklärte Bürgermeister Reiner Allerdissen, ein Schrägdach werde von den Denkmalschützern abgelehnt, schaffe kaum nutzbare Flächen im Obergeschoss und treibe den Kostenrahmen in die Höhe. Architekt Brockmeyer gab ferner zu bedenken, dass der Gebäude durch mehrere Meter in die Höhe wachse. Die Flächeneinschränkungen könnten auch nur über große Gauben ausgeglichen werden. Zustimmung zur Formensprache und dem Konzept signalisierte auch der neue Nordborchener Ortsvorsteher Gerald Klocke (SPD). Karl-Edzard Buse-Weber (Grüne) machte sich für Fahrradabstellplätze stark.
Im Zuge der Diskussion betonte der Architekt, eine Verschiebung des Baus in Richtung Nordosten um bis zu drei Meter sei vermutlich problemlos möglich, sofern der Bodengutachter zustimmt. Demnächst sollen Vereine und Bürger in die Planung eingebunden werden, ebenso sind jetzt auch Fachbüros für Statik sowie Heizung und Lüftung gefragt.
Pressemitteilung der Neuen Westfälischen vom 21./22. Februar 2015 von Ralph Meyer
Veröffentlicht am:
04.03.2015
Autor:
Philipp Büsselmann
Stichworte:
Parkpflegewerk, Borchen, Bauhausstil, Denkmalpflege, Denkmalschutz, Gartendenkmalpflege, Landschaftspark, Park, Parkanlagen, Begegnungszentrum, Mallinckrodthof
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