Pressespiegel

Die therapeutische Freiraumplanung ein Spezialgebiet der Landschaftsarchitektur

In den letzten Jahrzehnten hat sich die therapeutische Freiraumplanung zu einem speziellen Fachgebiet in der Landschaftsarchitektur entwickelt.

In den letzten Jahrzehnten hat sich die therapeutische Freiraumplanung zu einem speziellen Fachgebiet in der Landschaftsarchitektur entwickelt.

 Die „Wellness“-Wirkung von Kulturlandschaften und gestalteten Gartenräumen auf das Empfinden der Menschen war schon immer anerkannt. In neuerer Zeit werden aber auch speziell gestaltete Gärten in ganzheitliche Therapien eingebunden. Gartentherapie ist heute eine anerkannte Leistung und in den Katalog der „Klassifizierten Therapeutischen Leistungen“ KTL aufgenommen worden.

 Der Begriff „Therapie“ ist aus dem Griechischen „Dienst am Kranken, Heilung“ abgeleitet. In der Medizin werden Maßnahmen eingeleitet, um Krankheiten und Beschwerden zu behandeln. Die Gartentherapie geht neben allgemeinen positiven Sinnesanregungen auf spezielle Erkrankungen von Patienten ein. Dabei arbeiten Therapeuten, Landschaftsarchitekten und Mediziner an der gemeinsamen Aufgabe, formulierte Therapieziele umzusetzen.

 Dieses Metier erfordert ein sensibles Eingehen auf die physischen und psychischen Belange kranker und älterer Menschen. Dem unmittelbaren Freiraum kommt in der Betreuung der Patienten eine wachsende Bedeutung zu. Der Gedanke der „Gartentherapie“ ist nach heute vorliegenden wissenschaftlichen Erkenntnissen ein wesentlicher Bestandteil zeitgemäßer Klinikplanung.

 In Österreich, der Schweiz, Skandinavien und den USA wird Gartentherapie schon seit langem erfolgreich für die Behandlung psychisch Kranker genutzt. Neben gut ausgestatteten Therapieräumen im Inneren der Gebäude ist die spezielle therapeutische Freiraumplanung als flankierende Maßnahme einer ganzheitlichen Therapie nach den gewonnenen Erkenntnissen von herausragender Bedeutung.

 In unserer Tätigkeit als freie Landschaftsarchitekten haben wir uns in der Vergangenheit intensiv mit der Gestaltung von Freiräumen an Seniorenheimen, gerontopsychiatrischen Stationen und sonstigen Krankenanstalten befasst. Landschaftsarchitekten planen nicht nur das grüne „Passepartout“ für die Gebäude und die notwendige Erschließung, sondern berücksichtigen bei Ihrer Fachplanung auch die speziellen therapeutischen Funktionserfordernisse.

 Der therapeutische Ansatz besteht vornehmlich in der Wirkung der Sinneswahrnehmung auf den Gesamtorganismus. So kann von einem ganzheitlichen Therapieansatz mit systemischer Wirkung gesprochen werden. Körper, Seele und Geist bilden seit dem antiken Denken in unserer abendländischen Kultur eine Einheit. Der technologische Fortschritt in den Forschungsfeldern der „Genetics“ und „Neuroscience“ hat es bis heute nicht vermocht, diese ganzheitliche Sicht auf das Mysterium des Lebens zu trüben.

Veröffentlicht am:
30.12.2011

Autor:
Ehm Eike Ehrig

Herausgeber:
LandschaftsArchitektur Ehrig

Stichworte:
Freiraum, Freiraumplanung, Gartentherapie, Klinikplanung, Landschaftsarchitekt, LandschaftsArchitekten, Landschaftsarchitektur, Sinnesanregungen