Publikation

Landesgartenschau Paderborn


BuchtitelLandschaftsarchitekten II, Landscape Architekture in Germany

Landesgartenschau Paderborn 1994 - nach dem Landeswettbewerb 1986

Das standortspezifische Leitthema „Stadtlandschaft Pader-, Alme-Lippeaue" behandelt die Grüninfrastruktur von der Kernstadt bis in die freie Landschaft. Neben der großräumigen Erschließung von Naherholungsbereichen wurden vor allem die Flusslandschaften naturnah entwickelt und die Auenlandschaften nachhaltig für Flora und Fauna gesichert (ca. 40 ha).

Gartendenkmalpflegerische Rekonstruktion des Barockgartens

Gestalterische Schwerpunkte waren die Haupteingangsbereiche und die gartendenkmalpflegerische Rekonstruktion der fürstbischöflichen Residenz Schloss Neuhaus. Bauherr des Barockgartens war Fürstbischof Clemens August von Bayern (1700- 1761). Als Grundlage des Rekonstruktionsplanes 1991 diente eine nachrichtliche, farbige Bestandsaufnahme des Geometers Phillip Sauer 1753. Die Übersetzung des zeitgenössischen Fußmaßes ins metrische Maß gelang nach Sicherstellung aller Quellen bis zum Urkataster. Das Fußmaß konnte mit 0.296 m ermittelt werden. Das Herzstück des barocken Gartens ist das abgebildete Parterre à l'angloise, ein Parterre mit englischen Einflüssen, das neben buxusgefassten Blütenrabatten, vegetablen Broderieausschmückungen, Kiesflächen und Fontänenbrunnen auch Rasenflächen ins Parterre integriert.

Japanischer Garten - Hauptverwaltung Nixdorf Computer AG Paderborn (z. Zt. Computermuseum)

Der vorgestellte japanische Garten vereint in sich die charakteristischen Gartenformen der Teich-, Tee- und Trockenlandschaftsgarten (Chitei, Roji, Karesansui-teien). Ein von vier Seiten mit Spiegelglas umschlossener Innenhof eines Verwaltungsbaues und eine originale alte Steinlaterne aus Japan waren die Vorgaben zur Planung des japanischen Gartenhofes. Die Gestaltung erfolgt mit symbolhaften, traditionellen japanischen Naturkomponenten - Kies, Steine, Moose, Wasser, geschnittene Büsche und Bäume. Die Flächenaufteilung im Ioshu, dem magischen Quadrat, sowie die Dreiecksbezüge der Stilelemente im hierarchischen Spannungsverhältnis von Hauptthema, Nebenthema, Kontrathema mit den Zahlenreihen 3,5,7 ergeben das komplizierte Gerüst asymmetrischer Gestaltungsakzente.

Artifizielle Landschaften

Als Gesamtkunstwerk, geschaffen mit den Elementen Boden, Stein, Wasser, Pflanzen überzeichnen die Formsprache der Natur und werden so zu einer bewussten Sinneserfahrung. Freiraumkunst im Spannungsfeld von Natur und Gestaltungswillen führt zur Steigerung des Erlebniswertes.

Der Diagonale Garten BUGA Düsseldorf 1991

Im diagonalen Garten dominieren die architektonischen Elemente eines gebauten Gartenhofes. Mit den Holz-Kassettenwänden wird das Thema der Diagonale in der dritten Dimension weitergeführt. Die unbelebten Naturelemente Stein und Holz werden von Pflanzen durchdrungen – Stauden erobern kleinste Lebensräume zwischen Pflasterfugen, Kieseln, Findlingen und Plattenbändern – Kletterpflanzen erheben sich raumumspinnend in die Senkrechte. Ein Quellstein bereichert und belebt den Gartenhof zusätzlich. Es entsteht ein geschützter, gestalteter grüner Wohnraum, der auch ein kleines Refugium für den Pflanzenliebhaber sein kann.

Autor:
Christhard Ehrig

Jahr:
1998

Typ:
Buch

Verlag:
Verlag H.M. Nelte (Wiesbaden)

ISBN / ISSN:
3-932509-02-1